Depressive Symptome treten bei Krebspatienten relativ häufig auf. Sie können in verschiedenen Phasen der Erkrankung vorkommen. Wichtig ist hierbei, normale Reaktionen wie z.B. die Verzweiflung von einer Depression zu unterscheiden.
Symptome wie z.B. die Appetitlosigkeit, die bei einer Krebserkrankung auftreten durch die Erkrankung selbst oder durch Therapienebenwirkungen hervorgerufen werden.
Zu beachten ist aber auch, dass verschiedene Medikamente und z.B. hormonelle Umstellungen zu Depressionen führen können.
Gemäß der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) unterscheidet man 3 Hauptsymptome und 7 Nebensymptome.
Die Hauptsymptome sind:
- Antriebsminderung/ schnelle Ermüdbarkeit
- Interessenverlust/ Freudlosigkeit
- gedrückte Stimmung/Depressivität
Die Nebensymptome sind:
- Schlaflosigkeit
- Appetitstörungen
- fehlendes Selbstwertgefühl, fehlendes Selbstvertrauen-
- Schuldgefühle, Minderwertigkeitsgefühle
- Suizidgedanken oder suizidales Verhalten
- Konzentrationsstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen
- übertriebene Sorgen, Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit
Nach Anzahl der Symptome kann man unterschiedliche Schweregrade einer Depression unterscheiden, wenn sie länger als 2 Wochen anhalten.
- Leichte depressive Episode: 2 Haupt-und max. 2 Nebensymptome
- Mittelgradige Depression: 2 Haupt-und max. 3-4 Nebensymptome
- Schwere Depression: 3 Haupt-und 5 und mehr Nebensymptome
Wann sollte eine Depressionen durch Psychologen oder Psychiater betreut werden?
Bei einer leichten depressiven Episode kann die psychoonkologische Beratung sinnvoll sein und dabei helfen, ein Abrutschen in eine schwere Form zu vermeiden.
Mittelgradige und schwere Depressionen sollten durch entsprechende Fachleute wie Psychologen bzw. Psychiater behandelt werden. Gegebenenfalls ist eine zusätzliche medikamentöse Therapie notwendig.